Symptome von Burnout
Die Vielschichtigkeit von Burnout: Symptome, Ursachen und aktuelle Erkenntnisse
Burnout betrifft Menschen in verschiedenen Berufen und Lebenssituationen und kann schwerwiegende Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit haben. In diesem Artikel werden die Symptome von Burnout und die Aufnahme von Burnout in den ICD-11 beleuchtet.
Die Definition von Burnout und seine Eintragung in den ICD-11
Burnout ist ein Zustand emotionaler, mentaler und physischer Erschöpfung, dessen Entstehung eine komplexe Kombination von Faktoren umfasst. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Burnout im Jahr 2019 im Internationalen Klassifikationssystem der Krankheiten (ICD-11) offiziell anerkannt - allerdings nicht als Krankheit, sondern als Zustand, der die Gesundheit beeinträchtigt. Es wird als Syndrom beschrieben, das aus drei Dimensionen besteht:
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Gefühl von Erschöpfung oder Energieverlust,
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verstärkte Distanzierung zur eigenen Rolle und Verantwortung oder Gefühle von Negativität und Zynismus in Bezug auf die eigene Rolle und Verantwortung,
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verringerte Leistungsfähigkeit.
Burnout-Symptom - Emotionale Erschöpfung
Dieses Symptom äußert sich oft in einem Gefühl der Überforderung und des Ausgebranntseins. Betroffene können sich müde und energielos fühlen, selbst nach ausreichendem Schlaf. Selbst alltägliche Aufgaben können als extrem belastend empfunden werden. Zudem können sich Anzeichen von Reizbarkeit und Gereiztheit zeigen, da die emotionale Reserve erschöpft ist.
Oft übersehenes Burnout-Symptom: Depersonalisierung bzw. Zynismus
Bei Depersonalisierung entwickeln Betroffene eine zunehmend distanzierte Haltung gegenüber ihrer Arbeit, Kolleg:innen und manchmal sogar gegenüber ihren eigenen Gefühlen. Sie können sich von ihrer Arbeit entfremdet fühlen und beginnen, ihre Kund:innen oder Kolleg:innen als anonyme Objekte zu betrachten. Diese Entfremdung kann zu einem Zynismus führen, der von Sarkasmus bis hin zu offenem Spott reichen kann.
Vermindertes berufliches Selbstwertgefühl als innerlich spürbares Burnout-Symptom
Ein vermindertes berufliches Selbstwertgefühl zeigt sich oft in einem Gefühl der Unzufriedenheit und Unsicherheit in Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit. Betroffene zweifeln an ihren Fähigkeiten und Leistungen und haben das Gefühl, ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Sie können sich selbst kritisieren und haben Schwierigkeiten, Erfolge anzuerkennen oder sich auf Erfolge zu konzentrieren.
Körperliche Burnout-Symptome
Die körperlichen Symptome von Burnout können vielfältig sein und sich auf verschiedene Bereiche des Körpers auswirken. Dazu gehören Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen, Muskelverspannungen und Schlafstörungen. Diese Symptome können oft ignoriert werden oder als vorübergehende Unannehmlichkeiten abgetan werden, aber sie können auf eine tieferliegende Belastung hinweisen und sollten ernst genommen werden.
Veränderungen im Verhalten und Denken
Veränderungen im Verhalten und Denken können subtil sein und sich langsam entwickeln. Betroffene können Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen oder komplexe Aufgaben zu bewältigen. Sie können sich zurückziehen und isolieren, sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privatleben. Auch das Risiko für substanzbezogene Probleme wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch kann erhöht sein.
Gefühl von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit bei Burnout
Menschen, die unter Burnout leiden, können ein starkes Gefühl von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit erleben. Sie haben möglicherweise das Gefühl, dass ihre Situation aussichtslos ist und dass sich nichts ändern wird, unabhängig von ihren Bemühungen. Dies kann zu einem Gefühl der Resignation führen und die Motivation weiter zu arbeiten, stark beeinträchtigen.
Eingeschränktes Empathievermögen - auch das kann ein Burnout-Symptom sein
Bei fortschreitendem Burnout können Betroffene Schwierigkeiten haben, sich in die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen einzufühlen. Sie könnten weniger sensibel für die Bedürfnisse ihrer Kollegen, Freunde oder Familienmitglieder werden und sich emotional distanziert fühlen. Dies kann zu Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen und die soziale Unterstützung erschweren.
Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Aufgaben
Menschen mit Burnout können Schwierigkeiten haben, ihre täglichen Aufgaben zu bewältigen. Sie könnten sich überfordert fühlen, selbst bei einfachen oder routinemäßigen Aufgaben. Dies kann zu einem Gefühl der Unproduktivität und Frustration führen, da sie das Gefühl haben, den Anforderungen nicht gerecht zu werden, selbst wenn sie sich bemühen.
Verlust des Interesses an Arbeit und Hobbys bei Burnout
Ein häufiges Symptom von Burnout ist ein deutlicher Verlust des Interesses an der Arbeit und früheren Hobbys oder Aktivitäten, die einst Freude bereiteten. Betroffene könnten das Interesse an ihren beruflichen Aufgaben verlieren und sich stattdessen emotional distanzieren oder zurückziehen. Auch frühere Hobbys oder soziale Aktivitäten könnten vernachlässigt werden, da die Energie und Motivation fehlt, sich damit zu beschäftigen.
Schlafstörungen und Müdigkeit
Burnout kann auch zu Schlafstörungen führen, einschließlich Einschlaf- und Durchschlafproblemen sowie unruhigem Schlaf. Betroffene könnten Schwierigkeiten haben, abends abzuschalten und zur Ruhe zu kommen, da ihr Geist weiterhin von beruflichen Belastungen belastet ist. Dadurch können sie am nächsten Tag müde und erschöpft aufwachen, selbst nach ausreichendem Schlaf, was zu einem Teufelskreis von Erschöpfung und Schlafstörungen führen kann.
Die Kombination dieser Symptome kann zu einem Teufelskreis führen, der die Burnout-Spirale verstärkt und die Genesung erschwert.
Burnout ist ein ernsthaftes Problem, das nicht nur die individuelle Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtigt, sondern auch große wirtschaftliche Kosten verursacht. Es ist wichtig, die Symptome von Burnout frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen zu schützen.
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Arbeitgeber:innen können Maßnahmen ergreifen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen, das die psychische Gesundheit fördert (Burnout-Prävention).
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Auch Einzelpersonen können in einem burnout-präventive Übungen erlernen (z.B. in einem Coaching), um das Risiko für Burnout zu reduzieren oder einem Rückfall vorzubeugen.
Durch eine ganzheitliche Herangehensweise können wir gemeinsam dazu beitragen, Burnout zu erkennen, zu verhindern und zu behandeln.